Prag - die Stadt der hundert Türme
Prag ist die Hauptstadt der Tschechischen Republik und liegt an der Moldau. Die "Stadt der hundert Türme" ist bekannt für den Altstädter Ring mit bunten Barockgebäuden, gotischen Kirchen und der mittelalterlichen astronomischen Uhr, an der zu jeder Stunde ein animiertes Glockenspiel zu sehen ist. Die 1402 fertiggestellte Karlsbrücke mit Statuen katholischer Heiliger ist für den Autoverkehr gesperrt.
Prag ist jede Reise wert und verzaubert mich jedes Mal aufs Neue.
Hier habe ich ein paar Interessante Sehenswürdigkeiten zusammen gestellt.
Die Prager Burg
Die Silhouette der Stadt wird von der Prager Burg dominiert, die mit einer Fläche von mehr als 70.000 Quadratmetern das größte geschlossene Burgareal der Welt bildet. Wenn man in der Stadt ist, darf man diese Sehenswürdigkeit auf gar keinen Fall verpassen.
Die Prager Burg wurde im 9 Jahrhundert errichtet, damals freilich noch nicht in ihren heutigen Ausmaßen. Im Laufe der Zeit hat sie mehrmals ihre Gestalt gewandelt. So wurde Mitte des 14. Jahrhunderts der Veitsdom ergänzt, dessen Türme noch heute die Burganlage überragen. Eigentlich ist die Prager Burg mehr ein zusammenhängender Komplex vieler Gebäude als eine einheitliche "Burg." Trotz alledem, beständig blieb in all der Zeit der Umbauten und Ergänzungen die Funktion der Burg.
Auch heute hat sie noch eine sehr wichtige Funktion inne:
Sie ist die Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik.
Eine Szene, die ganz Europa verändern sollte, spielte sich hier im Mai 1618 ab: Der Statthalter des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches Ferdinand II wurde aus dem Fenster geworfen. Dieser Zweite Prager Fenstersturz war der Auslöser für den Dreißigjährigen Krieg. Den Raum im Ludwigsflügel, in dem das Ereignis stattfand, gibt es noch.
Es gibt viel zu sehen
Zahlreiche Gebäude und Sehenswürdigkeiten gehören zum Komplex der Burg, hier kann man durchaus viel Zeit verbringen:
Das Goldene Gässchen: Es kostet einen extra Eintritt, dafür kann man die niedliche Gasse besuchen, in der einmal Franz Kafka wohnte. Außerdem ist die Rüstungssammlung im Wehrgang zu sehen und Souvenirläden.
Der Veitsdom: Wer möchte, kann hinauf auf den Turm. Doch vor allem die reich verzierte Fassade und das Innere mit den kunstvollen Fenstern (eines wurde von Alfons Mucha gestaltet) sind sehr sehenswert.
Jeden Mittag findet die Zeremonie der Wachablösung der Burgwache im Ehrenhof statt.
Der Ehrenhof, er bildet den Zugang zur Anlage vom Westen.
Die Heilig-Kreutz-Kapelle, in ihr wurde früher der Domschatz aufbewahrt.
Rund um die Burg kann man durch zahlreiche Gartenanlagen schlendern, wie den Königsgarten oder den Paradiesgarten.
Die Nationalgalerie im Sternberg Palais am Hradschin Platz mit Werken aus der Antike bis zum Barock.
Der Gedenkobelisk für die Opfer des 1. Weltkriegs.
Die Karlsbrücke
Wie viele europäische Städte hält auch Prag Sehenswürdigkeiten und Attraktionen mit einer jahrhundertealten Geschichte bereit. Die Karlsbrücke Prag verbindet als eine der ältesten Brücken Europas den Stadtteil Prager Kleinseite mit der Altstadt. Die etwa Mitte des 14. Jahrhunderts erbaute Fußgängerbrücke wurde ursprünglich als Prager Brücke bezeichnet und gilt als Wahrzeichen Prags. Sie ist von zahlreichen Skulpturen von Heiligen gesäumt und begeistert mit einem herrlichen Blick über die Moldau und auf die Prager Burg.
Eine der vielen Legenden, die sich um die Brücke ranken, besagt, dass der böhmische König und römische Kaiser Karl IV. den Bau der Karlsbrücke 1357, am 9.7.um genau 5:31 Uhr beginnen ließ – angeblich wegen der günstigen Konstellation von Sonne und Saturn und wegen der Besonderheit dieses Datums, das ausschließlich aus aneinandergereihten ungeraden Zahlen in der Zahlenfolge von 1 bis 9 besteht.
Vielleicht ist es genau diese magische Zahlenkombination 1-3-5-7-9-7-5-3-1, die für die Widerstandskraft und Stattlichkeit der Brücke verantwortlich ist, wofür sie von Millionen von Besuchern aus der ganzen Welt bewundert wird. Eine andere Legende besagt, dass beim Bau der Brücke Eier, Wein und Milch dem Mörtel beigemischt wurden, um sie unzerstörbar zu machen.
Eine barocke Galerie unter freiem Himmel
Die Karlsbrücke ist sowohl von der Altstadt, als auch von der Kleinseite aus zugänglich. Die Altstadt wird vom eleganten Altstädter Brückenturm bewacht, der dank seiner steinernen Verzierungen zu den schönsten Türmen der Welt gehört. Vom Turm aus hat man eine herrliche Aussicht auf die 516 Meter lange Brücke und das Panorama der Stadt mit ihren hundert Türmen. Gleich hinter dem Altstädter Brückenturm befindet sich eine einzigartige barocke Galerie unter freiem Himmel.
Nimm dir ein bisschen Glück mit nach Hause
Von den 30 Skulpturen der Karlsbrücke sticht eine besonders heraus: die Statue des heiligen Johannes von Nepomuk. Wer das Bronzerelief am Sockel der Statue berührt, dem wird reichlich Glück beschert! Diese Statue steht hier nicht zufällig: der heilige Johannes von Nepomuk wurde nämlich von der Karlsbrücke in die Moldau geworfen. Der Legende nach musste er sterben, weil er das Beichtgeheimnis nicht verletzen und dem König nicht verraten wollte, was dessen Frau ihm gebeichtet hatte. Dafür wurde er gefoltert und hingerichtet. Am Ende der Brücke stehen die beiden Kleinseitner Brückentürme, die jedes Jahr von Millionen von Touristen fotografiert werden.
Morgendlicher Spaziergang zum Rhythmus von Jazzmusik
Am besten kann man diese schönste mittelalterliche Brücke der Welt im Morgengrauen genießen, denn dann hat man sie ganz für sich allein. Nach und nach kommen dann die ersten Straßenmusiker, Maler und Verkäufer kunstvoller Souvenirs. Früh morgens lässt sich die besondere Stimmung dieser gotischen Brücke, die schon seit über 650 Jahren beide Ufer der Moldau miteinander verbindet, am besten einfangen.
Der Altstädter Ring
Das historische Zentrum von Prag gehört sicherlich zu den schönsten in ganz Europa. Im Herzen des Zentrums befindet sich der Altstädter Ring, der ursprünglich ein Marktplatz war und so bereits im 12. Jahrhundert genutzt wurde. Heute befinden sich rund um den Platz Kneipen, Restaurants und natürlich wunderschöne Bauwerke.
Gleich wenn man den Platz betritt, erblickt man die Rathausuhr, eines der berühmtesten Wahrzeichen der Stadt. Die Uhr, die im Jahre 1410 in Betrieb genommen wurde, ist die älteste noch funktionierende ihrer Art. Sie besitzt ein astronomisches Ziffernblatt, das die Position der Sonne und des Mondes anzeigt. Zu jeder vollen Stunde erscheinen die Figuren der 12 Apostel und nach dem Glockengeläut dreht der Sensenmann die Sanduhr in seiner linken Hand.
Ebenfalls zu sehen sind die St.-Nikolaus-Kirche sowie die Statue von Jan Hus.
Prager Kleinseite / Malá Strana
Die Gegend am Fuße des Hügels bis hin zur Prager Burg ist eine der malerischsten der Stadt und wird daher oft für Film- oder Fernsehaufnahmen genutzt. Besucher, die dort an einem entspannten Nachmittag auf Erkundungstour gehen, werden sich wie auf einer Reise in die Vergangenheit fühlen. Auf der Prager Kleinseite gibt es schöne Läden, gute lokale Restaurants und einen beeindruckenden Blick über die Moldau in Richtung Stadtzentrum. Viele der schönsten Bauwerke der Stadt befinden sich auf dieser Seite des Flusses. Dazu zählen Gebäude aus der Epoche des Barocks und ältere Bauwerke, die zahlreiche Feuersbrünste und historische Schlachten überdauert haben.
Auch die schmale Gasse ist eine Sehnswürdigkeit die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Diese Gasse ist so schmal, dass man diese auch wirklich nur durchqueren kann, wenn die Ampel auf grün steht.
Nebeneinander ist es nicht möglich diese Stufen hinab zu gehen.
Unten angekommen wartet ein wunderschönes Restaurant direkt am Wasser mit Blick auf die Karlsbrücke.
Museum des Kommunismus
Das Muzea Komunismu in Prag zeigt wie sich das Leben 40 Jahre lang für die Bürger der ehemaligen Tschechoslowakei unter sowjetischer Herrschaft und hinter dem eisernen Vorhang gestaltet hat. Besucher finden Exponate zum Alltag, zu Politik, Polizei, Militär und zu vielem mehr. Das Kernstück des Museums ist ein Denkmal zu Ehren aller, die unter dieser Herrschaft gelitten haben. Es besteht aus 6 verschiedenen Skulpturen, die einen Mann in verschiedenen Phasen des Zerfalls zeigen.
Einige Bereiche der Ausstellung sind nichts für schwache Nerven, denn dort finden Besucher schonungslose Darstellungen der Brutalität des Staates. Der Schlussteil ist etwas versöhnlicher, denn er beschreibt die weitgehend friedliche Samtene Revolution, mit der die sowjetische Diktatur endete.
Die John-Lennon-Mauer
Während der Zeit des Kommunismus galt John Lennon in Mittel- und Osteuropa als Symbol der Gegenkultur und wurde von vielen Menschen in Prag und auch anderen Städten als Held verehrt. Die sowjetischen Behörden hatten westliche Musik verboten und Musiker, die dennoch seine Musik aufführten, konnten aufgrund „subversiver Aktivitäten“ ins Gefängnis gesperrt werden.
John Lennon selbst war nie in Prag, deshalb stellt die Mauer eher ein Zeichen für Frieden und Meinungsfreiheit dar als ein konkretes Denkmal für ihn. Die sowjetische Regierung versuchte mehrmals die Mauer zu säubern, aber Künstler riskierten eine Freiheitsstrafe und gestalteten die Mauer immer wieder mit Bildern und Zitaten für Frieden.
Bierspezialitäten
In der Tschechischen Republik nimmt man es mit dem Bier sehr ernst und konsumiert davon so viel wie in keinem anderen Land der Welt. Das tschechische Bier gehört zu den besten der Welt und Prag zieht seit Langem zahlreiche Bierliebhaber an. Selbst wer sich nicht zu den Bierexperten zählt, sollte bei seiner Reise nach Prag einige lokale Biere probieren, die es in den meisten Kneipen gibt. Alles Wissenswerte rund um die Brauereigeschichte des Landes erfährt man im Prager Bier Museum, das täglich Verkostungen anbietet.
Viel Spaß in Prag
Comments