Mobbing bei Kindern erkennen und helfen
- Jennifer Zabner

- 13. Dez. 2022
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Okt.
Wenn sich ein Kind verändert
Es beginnt oft ganz leise.
Ein Kind, das sonst voller Freude von seinem Schultag erzählt, kommt still und mit hängenden Schultern nach Hause. Die Hausaufgaben dauern länger als sonst, die Augen wirken müde. Vielleicht sind es auch Bauchschmerzen am Morgen oder die Bitte: „Mama, kann ich heute zuhause bleiben?“
Viele Eltern kennen diesen Kloß im Bauch: „Stimmt da etwas nicht? Oder übertreibe ich gerade?“
Manchmal ist das, was wir erahnen, leider wahr: Mobbing.

Mobbing bei Kindern erkennen und helfen
Mobbing ist mehr als Hänseln
Mobbing bei Kindern bedeutet nicht bloß kleine Neckereien oder gelegentlichen Streit. Es ist ein wiederholtes, systematisches Ausgrenzen, Demütigen oder Verspotten... über längere Zeit. Das kann mit Worten geschehen, durch Gesten, durch Ausgrenzung oder sogar durch körperliche Gewalt.
Und während ein blauer Fleck irgendwann verblasst, bleiben die Wunden im Inneren oft viel länger bestehen. Mobbing trifft direkt ins Herz: Es kratzt am Selbstwert, am Gefühl von Sicherheit und am Bedürfnis, dazuzugehören.
Fallbeispiel: Jonas und die unsichtbaren Wunden
Jonas (Name geändert) ist 11 Jahre alt. Früher war er quirlig, voller Witze und Energie. Doch als er mit seiner Mutter zu mir kam, war davon kaum noch etwas zu spüren. Er wirkte in sich zusammengesunken, sprach leise und wich Blicken aus.
Seine Mutter berichtete:
„Er zieht sich zurück, will morgens nicht mehr in die Schule. Statt mit Freunden zu spielen, sitzt er stumm in seinem Zimmer. Ich erkenne ihn nicht wieder.“
Nach einfühlsamen Gesprächen fand Jonas langsam Worte für das, was passiert war: Einige Mitschüler machten sich über seine Brille und seine ruhige Art lustig. Erst waren es Sprüche, dann Lachen, wenn er etwas sagte. Schließlich wurde er im Klassenchat bloßgestellt.
Leise sagte er:
„Manchmal wünsche ich mir, ich wäre unsichtbar. Dann müsste ich das nicht mehr fühlen.“
Wie wir gemeinsam einen Weg fanden
Raum für Gefühle
Das Erste, was Jonas brauchte, war Raum. Raum, um traurig, wütend oder einfach still zu sein. Tränen, die er lange zurückgehalten hatte, durften endlich fließen. Schon das gab Erleichterung: Er musste diese Last nicht länger allein tragen.
Hypnose - Stärke von innen spüren
Um Jonas zu stärken, arbeiteten wir auch mit Hypnose. In der tiefen Entspannung konnte er seine innere Kraft neu entdecken. Er stellte sich vor, wie ein unsichtbarer Schutzschild ihn umgab, der alle verletzenden Worte abprallen ließ. Diese inneren Bilder machten ihn mutiger und sie gaben ihm Ruhe, die er auch in der Schule spürte.
Die Roter-Knopf-Technik
Besonders hilfreich war für Jonas die Roter-Knopf-Technik. Ich erklärte ihm, dass er sich in Gedanken einen großen roten Knopf vorstellen darf. Immer wenn die verletzenden Stimmen seiner Mitschüler in ihm hochkamen, konnte er diesen Knopf drücken und die Stimmen wurden leiser, bis sie schließlich ganz verstummten.
Jonas probierte es aus, lächelte und sagte:
„Es ist, als ob ich den Ton runterdrehe. Dann fühle ich mich nicht mehr so klein.“
Stärken entdecken
Wir erinnerten Jonas daran, was ihn ausmacht. Seine Kreativität beim Zeichnen, sein feiner Humor, seine Beobachtungsgabe. Diese Ressourcen halfen, seinen Selbstwert Stück für Stück zurückzugewinnen.
Elternarbeit
Auch seine Mutter war ein wichtiger Teil des Prozesses. Gemeinsam sprachen wir darüber, wie sie ihm zuhause Halt geben konnte: zuhören, ihn ermutigen, kleine Erfolgserlebnisse schaffen.
Schule einbeziehen
Mobbing ist nie eine reine Privatsache. Auch die Schule wurde informiert, um Jonas vor Ort Unterstützung und Rückhalt zu geben.
Der Wendepunkt
Nach einigen Wochen veränderte sich etwas. Jonas begann wieder zu lachen. Er erzählte, dass er die Roter-Knopf-Technik in der Schule anwendete, wenn er die Stimmen in seinem Kopf hörte.
Er sagte stolz:
„Ich drücke einfach den Knopf und dann bin ich stärker.“
Zusammen mit der Hypnosearbeit, der Unterstützung seiner Mutter und den Veränderungen in der Schule fand Jonas Schritt für Schritt zurück in seine Kraft.
Er lernte: Er ist nicht hilflos, er kann etwas tun.
Was Eltern tun können
Hinsehen: Bauchschmerzen, Rückzug, verändertes Verhalten... nimm die Signale ernst.
Zuhören: Gib deinem Kind Raum, ohne sofort zu urteilen oder zu drängen.
Ernst nehmen: Sag nicht „Das wird schon wieder“. Für dein Kind ist es gerade die ganze Welt.
Stärken betonen: Mach deinem Kind bewusst, was es gut kann und was es liebenswert macht.
Schule einbeziehen: Suche das Gespräch mit Lehrkräften oder Sozialpädagog:innen.
Professionelle Unterstützung: Methoden wie Hypnose oder kindgerechte Techniken können helfen, den Selbstwert deines Kindes nachhaltig zu stärken.
Fazit: Kein Kind sollte unsichtbar sein
Mobbing bei Kindern erkennen und helfen... Mobbing kann das Lachen eines Kindes verstummen lassen. Aber mit Liebe, Verständnis und gezielten Methoden wie Hypnose und der Roter-Knopf-Technik ist es möglich, Kinder wieder in ihre Stärke zu bringen.
Jonas hat gelernt: Sein Wert hängt nicht von den Stimmen anderer ab.
Und er hat gespürt, dass er nicht allein ist.
Dein nächster Schritt - ich begleite dich
Vielleicht erkennst du dein eigenes Kind in Jonas’ Geschichte wieder.
Vielleicht spürst du selbst, dass etwas nicht stimmt.
Ich begleite dich und dein Kind auf diesem Weg.
In einem geschützten Rahmen finden wir gemeinsam Wege, wie dein Kind:
seine Gefühle ausdrücken darf,
mit Hypnose innere Stärke wiederfindet,
mit der Roter-Knopf-Technik belastende Gedanken leiser stellen kann,
seinen Selbstwert Schritt für Schritt zurückgewinnt.
Melde dich gerne bei mir.
Kein Kind sollte sich klein und unsichtbar fühlen.
Gemeinsam sorgen wir dafür, dass dein Kind wieder lachen, vertrauen und wachsen kann.
Alles Liebe für Dich

FAQ: Häufige Fragen rund um Mobbing bei Kindern
Wie erkenne ich, ob mein Kind gemobbt wird?
Typische Anzeichen sind Rückzug, Bauchschmerzen oder Kopfweh vor der Schule, verändertes Verhalten, schlechter Schlaf, plötzliche Notenverschlechterungen oder der Satz: „Ich will nicht mehr in die Schule.“ Eltern sollten diese Signale ernst nehmen und behutsam nachfragen.
Was ist der Unterschied zwischen Streit und Mobbing?
Streit passiert auf Augenhöhe und gelegentlich. Mobbing hingegen ist ein systematisches, wiederholtes Fertigmachen über einen längeren Zeitraum. Das Kind steht dabei in einer klaren Opferrolle und fühlt sich ausgeliefert.
Wie kann ich mein Kind bei Mobbing unterstützen?
Wichtig sind Zuhören, Ernstnehmen und Stärken hervorheben. Zusätzlich sollten Eltern die Schule einbeziehen und dem Kind zeigen: „Du bist nicht allein.“ Professionelle Hilfe kann den Selbstwert wieder aufbauen.
Hilft Hypnose bei Kindern gegen Mobbing?
Ja. Hypnose kann Kindern helfen, ihre innere Stärke wiederzufinden und belastende Gefühle zu verarbeiten. In tiefer Entspannung können sie sich Schutzbilder vorstellen, die ihnen auch im Alltag Kraft geben. Viele Kinder empfinden Hypnose als spielerisch und angenehm.
Was ist die Roter-Knopf-Technik?
Die Roter-Knopf-Technik ist eine einfache und kindgerechte Methode, um belastende Gedanken oder die Stimmen von Mobbern innerlich leiser zu stellen. Kinder stellen sich vor, wie sie auf einen großen roten Knopf drücken – und die Stimmen oder Bilder werden stumm oder verschwinden. So gewinnen sie wieder Kontrolle und Sicherheit.
Was tun, wenn die Schule nichts unternimmt?
Wenn Gespräche mit Lehrkräften nicht ausreichen, können Eltern den schulpsychologischen Dienst, die Schulleitung oder Beratungsstellen einschalten. Mobbing ist keine Kleinigkeit, sondern ein ernstes Problem, das Konsequenzen für alle Beteiligten haben muss.





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